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Channel: Kommentare zu: Schubladen
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Von: Sven Maschmann

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Schubladendenken
Vieles ging Maddy durch den Kopf. Angestrengt ging sie ihre Listen durch, auf daß sie nichts vergaß.
»Ich kann richtig spüren, wie ich denke. Da sind sechs Schubladen und es pulsiert richtig, wenn ich Dinge einsortiere.«
Rob lachte und doch sie fuhr fort: »Aber irgendwie fliegen da gerade Dinge in die falschen Schubladen.«
»Kannst Du nicht einfach von außen etwas klopfen, damit das wieder in die richtige Richtung fliegt?« scherzte er.
»Nee, das klappt nicht!« lachte sie zurück.
Die beiden scherzten ein Weile, machten sich Gedanken drüber, ob es in der Hinsicht etwas bringt, jemanden durchzuschütteln und verabschiedeten sich voneinander.
(Ein altes Drabble von mir, geschrieben im August 2011.)

Hallo Oli,
ich kann Dir Dir nur zustimmen. Wer Schubladen und Kategorien als missverstandenes Vorurteil auffasst, der verkennt schlicht, dass Orientierung intern wie extern eine der Hauptaufgaben von (Kommunikations-)design ist.

Die Abwehrreaktion von Einordnung funktioniert schon bei Musikern nicht, die in jedem Interview erneuten betonen, dass sie nicht in Schubladen gesteckt werden möchten – obwohl gerade dadurch ein größerer Verkaufserfolg überhaupt erst möglich wird. Welcher Metalhead möchte sich schon stundenlang durch Schlageralben wühlen, um neues zu entdecken?

In eigener Sache mag man es tragisch finden, wenn Designer nicht wahrnehmen, in welche Schubladen sie von potenziellen Auftraggebern – ob sie wollen oder nicht – gesteckt werden. Spätestens bei erteiltem Auftrag kann es für den Kunden jedoch massiv geschäftsschädigend sein, wenn dessen Kunden-Kategorien nicht verstanden geschweige denn adressiert werden.

Beste Grüße in den Norden!


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